Geschichte,
Landschaft,
Kultur
Wem fällt beim Betrachten der Thurgauerkarte nicht das parallel zum Thurtal verlaufende, breite Lauchetal auf! Die Lauche nimmt ihren Anfang südlich von Märwil, in den Wäldern unterhalb Rimensberg. Mit verschiedenen anderen Bächen speist die Lauche die Märwiler Weiher. In der Eiszeit bildete der Gletscher Moränen. Diese hemmten den
Abfluss des Wassers. Es blieb in den Mulden liegen. So entstanden Sümpfe. In alten Thurgauerkarten sind sie noch eingezeichnet. Während des ersten Weltkrieges wurde der Lauf des Baches korrigiert. Man entwässerte 274 ha Land.
Das Märwiler Riet blieb, wenn auch verkleinert, erhalten. Es wurde zum Naturschutzgebiet erklärt und birgt mancherlei seltene Pflanzen. Früher haben die Bauern hier Torf gestochen mit langen,
Das Dorf Marinwilare, der Weiler des Maro, wird 827 erstmals genannt im Zusammenhang mit einem an das Kloster St. Gallen übertragenen Gebiet im Lauchetal. Später gelangte es von den Grafen von Toggenburg an das Ritterhaus Bubikon und schliesslich wieder über die Toggenburger Grafen an die Komturei Tobel und verblieb dort bis zum Jahre 1798. Durch die neue Gemeindeordnung von Napoleon wurde dann die Munizipalgemeinde Märwil gebildet. Diese hatte bis vor einigen Jahren bestand, heute ist Märwil in der politischen Gemeinde Affeltrangen integriert.
Mit Eröffnung der Mittelthurgau-Bahn im Jahre 1911 hielt im Dorf die Industrie Einzug. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich die Mosterei und Obstverwertungsgenossenschaft Märwil zu grosser Blüte. Daneben hat sich die Schuhfabrik etabliert und im Himmenreich ist eine Holzhandlung mit modernem Säge- und Hobelwerk entstanden. Sämtliche Betriebe mussten sich dem harten Konkurrenzkampf und der Rezessionssituation beugen und ihre Tore schliessen. Die Gebäulichkeiten wurden teilweise umgenutzt und dienen heute neuen Firmen zu Geschäftszwecken.
Im Dorf verlor das bäuerliche Element, das bis anhin überwogen hatte spürbar an Boden. Bis auf zwei Landwirtschaftsbetriebe siedelten alle aus dem Dorf aus und führen ihre Höfe vom Dorf angrenzenden Gebieten aus.
Das Kleingewerbe im Dorf umfasst vom Dachdecker, Schreiner, Maurer, Maler, Elektriker etc. alle handwerklichen Bereiche für Reparaturen und Neubauten. Die Läden, angefangen vom VOLG, der Landi, dem Metzger, dem Käser bis hin zur Coiffeuse, zur Fusspflege etc. präsentieren sich top aktuell und werden mit liebenswürdigem Charme geführt. Drei Restaurants sorgen für das leibliche Wohl und die beiden Autogaragen, die eine am westlichen, die andere am östlichen Ortsrand angesiedelt, runden das breite Angebot ab. In den Wirren um die Postreorganisaton ist
unsere eigene Poststelle erhalten geblieben und ausgebaut worden. Sie bedient auch die ehemaligen Postgebiete in
Schmidshof, Friltschen und Lanterswil.
Märwil hat sich inzwischen zu einem multikulturellen, lebendigen Dorf entwickelt. Das Vereinsleben wird hier gross geschrieben und das Freizeitangebot ist riesig. In der Homepage Märwil sind sämtliche Vereine aufgelistet und laden zum Mitmachen ein. Die eigene Bahnstation der Mittelthurgaubahn wird von den vielen Pendlern und Berufsschülern rege benützt. Die heranwachsenden Schüler jedoch werden im kleinen und grossen Kindergarten sowie in der Primarschule von der 1. – 6. Klasse im Dorf unterrichtet. Die Oberstufenschüler besuchen die Schulorte in Tobel und
Affeltrangen.
Die Gemeinde Märwil zählt heute rund 900 Einwohner und gehört zur Politischen Gemeinde Affeltrangen. Die Landeskirchen befinden sich in Märwil (evangelisch) und Tobel (katholisch). Verkehrstechnisch liegt Märwil ideal und zentral. Neben dem bereits erwähnten Bahnanschluss können die Städte Winterthur, Kreuzlingen-Konstanz, St. Gallen in ca. 30 Autominuten erreicht werden. Märwil verfügt über ein sehr schönes Wohnungsangebot und über günstiges, erschlossenes Bauland. Märwil lädt nicht nur zum Verweilen, sondern zum Bleiben ein